- Godoy
- Godoy[go'ȓoi̯], Manuel de, eigentlich M. de Godoy y Álvarez de Farịa [-i'alβarɛθȓɛ-], Herzog von Alcụdia (seit 1792), spanischer Politiker, * Castuera (Provinz Badajoz) 12. 5. 1767, ✝ Paris 4. 10. 1851; trat, aus niederem Adel stammend, 1784 in die königliche Leibgarde ein, wurde Liebhaber der Königin Marie Luise und erwarb auch die Gunst König Karls IV. Als erster Minister (seit 1792) betrieb er eine Politik des aufgeklärten Absolutismus. Zunächst Gegner des revolutionären Frankreich, schloss er nach dem Basler Frieden (22. 7. 1795 dafür mit dem Titel »Príncipe de la Paz« ausgezeichnet) mit der französischen Republik das Bündnis von San Ildefonso (1796). Obwohl er 1798 entlassen wurde, blieb er doch, mit Ehren überhäuft, der eigentliche Herrscher des Landes. Er befehligte 1801 das spanische Heer gegen Portugal. Das spanisch-französische Bündnis, das einen verlustreichen Krieg mit Großbritannien zur Folge hatte (Niederlage der spanisch-französischen Flotte bei Trafalgar, 1805), machte Godoy im ganzen Land verhasst. 1807 schloss Godoy mit Napoleon I. den Vertrag von Fontainebleau, nach dem sich Frankreich und Spanien in den Besitz Portugals teilen und er selbst den Süden (Algarve) als eigenes Königreich erhalten sollte. Als französische Truppen Spanien besetzten, wurde er während des Aufstandes von Aranjuez im März 1808 gestürzt und lebte dann im Exil. - Verfasser von Memoiren (»Mémoires du Prince de la Paix, Don M. Godoy..«, aus dem spanischen Manuskript übersetzt von J.-G. d'Esménard, 4 Bände, 1836-37; deutsch »Memoiren des Friedensfürsten Don M. Godoy..«).
Universal-Lexikon. 2012.